Für diese Entscheidung bin ich aber belohnt worden – am Tag darauf fahre ich mit einem Abschusswidder nach Hause! Ich bin froh, dass ich dieses Stück strecken konnte – ein vierjähriger, sehr schwacher Widder mit dünnen und schmalen Schnecken. Doch das altkranke Schaf lässt mich nicht zur Ruhe kommen... Silvester ist da und damit auch die letzte Drückjagd dieser Saison. Die ersten Triebe sollten bei unseren Nachbarn sein, dann ein oder zwei, je nach Licht und Zeit, bei meinem Freund. Alles ist mit Schnee bedeckt, ein klarer Himmel erwartet die aufgehende Sonne, die Temperatur ist auf einige Grad unter null gesunken und wir alle treffen uns wie immer vor der Pension. Unsere Gruppe ist nicht groß – ein paar Einheimische sind zusammen mit ein paar Jagdgästen gekommen – so soll der letzte Tag des Jahres gemütlich zusammen gejagt werden.

Nach der Ansprache springen wir schnell in die Autos und machen uns auf den Weg zum ersten Trieb. Der Jagdleiter persönlich stellt mich an und teilt mir mit, dass das kranke Schaf hier die Tage gesichtet wurde.

Ich stehe neben einem Kahlschlag, eine dicke Fichte bietet mir Sichtschutz und erlaubt es mir ein paar angestrichene Anschlagsübungen zu machen. Der Schnee verschluckt jedes Geräusch und trotz meiner warmen Kleidung, merke ich die Kälte.


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