Die Flinte wird standartmäßig im Kaliber 12 zu kaufen sein – mein kurzer enttäuschter Gesichtsausdruck ließ sich wohl nicht verbergen. Ich selber schieße immer Kaliber 20, da ich mich über eine schmerzfreie Schulter am Ende eines Jagdtages freue. Mir wurde allerdings versichert, dass man den Rückstoß bei der Waffe nicht merken wird und ich gutgelaunt nach Hause fahren werde.

Des Weiteren wird die SL5 in den Lauflängen 70 cm und 76 cm hergestellt. Eine Besonderheit stellt das Inertia Rückstoßlader-System dar. Hierbei wird vorne der Masseverschluss verriegelt. Das bedeutet, dass die Masse des Verschlusses beim Rückstoß bewegt wird und dabei die Verriegelung aufgehoben wird. Um beste Qualität beibehalten zu können, werden die Flinten deshalb bei der Firma Breda hergestellt. Die Sicherung befindet sich direkt neben dem Abzug und kann blitzschnell betätigt werden. Hierbei verliert man keinerlei Zeit und muss zum Sichern und Entsichern nicht mit der Hand umgreifen.

Unsere Gruppe startete mit dem Parcoursschießen aus einem Tarnstand heraus. Flüssiges Nachladen und eine handliche Flinte sind bei dieser Disziplin äußerst wichtig und die Magazinkapazität von bis zu vier Patronen, sowie der fünfte Schuss im Lauf kamen uns hier zu Gute. Schon jetzt fiel mir das leichte Gewicht der Waffe auf, doch einen Rückstoß, der sich negativ bei mir bemerkbar machte, konnte ich nicht registrieren.

Vom Tarnstand ging es auf den Trapstand, dann zu den Rollhasen und wieder zum Parcoursschießen. Zwischenzeitlich hatten wir Zeit uns mit den anderen Jägern zu unterhalten und auszutauschen. Auch Anika, die Gewinnerin eines Sauer-Gewinnspieles, war von der Flinte begeistert. „Ich habe heute mehr Tontauben getroffen als im ganzen letzten Jahr“, witzelte sie und man sah die Euphorie in ihren Augen blitzen. Oft haben gerade Frauen bei Selbstladeflinten Probleme mit dem langen Hinterschaft, dies wurde hier eindeutig besser gelöst. Einen weiteren Vorteil bieten hier auch die Ergofit-Inlays mit denen die Senkung und Schränkung auf jeden Schützen einzustellen ist.

Am Ende des Shooting Events war jeder Schütze von einem Lachen umgeben und auch ich war zufrieden. Keine Schmerzen in der Schulter und selbst mein Ergebnis konnte sich ganz gut sehen lassen, obwohl das Flinteschießen nie meine Königsdisziplin werden wird.

Mein erstes Fazit zu der Flinte fällt positiv aus. Ein leichter und führiger Halbautomat, der durch Aussehen und technische Feinheiten überzeugt. Lediglich der Preis ist mit 1795 € in der oberen Klasse angesiedelt. Auf dem Schießstand hat sich die Flinte mehr als bewährt und jetzt geht es daran ihr jagdliches Können im Feld unter Beweis zu stellen, denn darauf kommt es ja nun letztendlich an.


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