All diese Dinge hat der Waidmann im Kopf, bevor er abdrückt, von Spaß kann hier keine Rede sein, auch Freude wird hierbei nicht empfunden. Zu diesem Zeitpunkt ist es pure Konzentration, all das richtig zu machen, was wir gelernt haben. Sich an einem Zeitpunkt für oder gegen den Schuss zu entscheiden. Sicherheit und Unsicherheit gegeneinander abzuwägen, fest hinter dem zu stehen, für was man sich entschieden hat. Wir schießen nicht auf Pappziele und das ist uns durchaus bewusst. Hier ist kein Platz für Freude, Lachen oder ähnliche Gefühlsausbrüche. Bricht der Schuss und liegt das Wild, so fällt all die Ungewissheit ab und die Freude macht sich breit. Diese Freude ist es, welche die Protagonisten zu einem strahlenden Lächeln veranlasst.

Im traditionellen Umgang mit erlegtem Wild zeigt sich außerdem die Wehmut, die mit dem Leben nehmen einhergeht: Es wird ein Bruch gereicht, Totenwacht gehalten und das Totsignal geblasen. Dieser zeremonielle Aspekt, den man zusammenfassend als "Respekt vor der Kreatur" bezeichnet, geht mit der Erlegerfreude Hand in Hand. Ein Lächeln im Gesicht nimmt uns keinesfalls den Respekt und die Achtung vor dem erlegten Tier.

Dieses Verhalten drückt es letztendlich in aller Deutlichkeit aus, es macht uns keinen Spaß einem Lebewesen den Tod zu bringen. Ein Grund mehr, das Brauchtum zu leben und nicht nur als schmückendes Beiwerk zu sehen. Den Schuss an sich, der Zeitpunkt des Tötens, losgelöst von all den vorangegangenen Anstrengungen, von all den damit einhergehenden Gedanken, Sorgen und Unabwägbarkeiten, ist für sich allein nicht zu betrachten und schon gar nicht emotional zu bewerten.


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