Gut gerüstet in die Drückjagd-Saison - Hawke Frontier 30 & Entfernungsmesser
Tests

Gut gerüstet in die Drückjagd-Saison - Hawke Frontier 30 & Entfernungsmesser

Text Johannes Maidhof
Bilder Johannes & Lea Maidhof

Hawke Optics wurde vor mehr als 15 Jahren in Großbritannien gegründet und bietet eine breite Produktpalette an qualitativ hochwertigen, aber dennoch preiswerten Zieloptiken für Jagd und Sportschützen. Die Frontier Reihe stellt die Flagschiff-Zielfernrohrserie im Sortiment dar. Mit 30 mm Monorohrgehäuse, gefertigt aus hochwertigem Aluminium und geätztem Absehen, wahlweise in der ersten oder zweiten Bildebene.

Das Frontier 30 1–6x24 eignet sich perfekt für Drückjagdschützen, die hohen Wert auf Flexibilität legen. Es wiegt nur 495 g, weist einen großen Augenabstand von 102 mm und eine Absehenbeleuchtung in sechs Helligkeitsstufen mit dazwischenliegender Aus-Stellung auf. Das Absehen befindet sich in der zweiten Bildebene, die obligatorische Stickstofffüllung schützt gegen Beschlag von Innen. Von der engen Schneise bis zum Fernwechsel mit eventuell weiteren Distanzen, kann diese Zieloptik das komplette Spektrum an Einsatzmöglichkeiten abdecken. Die 6fach-Vergrößerung hilft zudem auch beim Ansprechen vor dem Schuss, ein übersehenes Geweihende beim Rothirsch kann schnell teuer werden…

Das Einschießen gelang schnell, die Klickverstellung von 10 mm auf 100 m funktionierte einwandfrei. Mit mehreren Schussgruppen in eng getakteter Folge wurde sodann die Schussfestigkeit überprüft und bestätigt. Das Absehen trägt die Bezeichnung L4A Dot. Bei dieser Variante des klassischen L4 Absehens sind die äußeren Balken dünner gestaltet, um das Ziel beim Anvisieren voll im Blick zu behalten. Bei 4x Vergrößerung entspricht der Abstand zwischen den Balken 83 cm auf 100 m Entfernung.

In der Praxis zeigte der Blick durch das Zielfernrohr ein klares, unverfälschtes Bild. Der Leuchtpunkt ließ sich immer auf die jeweils passende Leuchtkraft einstellen, vom dunklen Schießkino, über den diesigen Herbstwald, bis zum laufenden Keiler bei strahlendem Sonnenschein auf dem Freiluft Schießstand. Die zwischen jeder Stufe liegenden Aus-Positionen sind dabei sehr von Vorteil, zumal der Leuchtpunkt über keine automatische Abschaltung verfügt.

Großen Gefallen fand der aufschraubbare Zoomhebel, mit dem der Vergrößerungsbereich schnell, bequem und punktgenau eingestellt werden kann. Gerade wenn es schnell gehen muss eine tolle Hilfe und auch mit Handschuhen problemlos zu bedienen.

Das Zielfernrohr wird mit zwei Linsenschutzdeckeln, für Objektiv und Okkular geliefert sowie einem Reinigungstuch und der benötigten CR2032 Batterie. Der Anschaffungspreis liegt bei knapp 700 €. Hawke gewährt 10 Jahre Garantie.

Prinzipiell ist ein Entfernungsmesser im Revier immer ein nützlicher Begleiter, gerade aber auch auf dem Drückjagdstand kann dieser ebenfalls wertvolle Unterstützung bieten. Mal eben den persönlichen Komfortbereich ausmessen, die Distanz zu prägnanten Geländemarken bestimmen und so einen groben Anhaltspunkt für das jeweilige Vorhaltemaß festlegen, ist von großem Vorteil. Sicherlich kein Muss, aber schaden tut es auch nicht.

Hawke liefert mit dem Entfernungsmesser Endurance ein handliches Kompaktgerät, dessen beleuchtete Anzeige auch den Einsatz in Dämmerung und Dunkelheit zulässt. Auch hier verhindert eine Stickstofffüllung das Beschlagen der Linsen von Innen. Die Abschaltautomatik verhilft zum sparsamen Gebrauch.

Neben dem Standard-Modus gibt es noch eine Betriebsart für Regen, Jagd (Grashalme und dünne Zweige werden ignoriert), Horizontale Distanz und Winkelmodus. Mit der 6fach Vergrößerung lassen sich Distanzen von 5 – 700 m messen, theoretisch. Jagdlich sind diese weiten Distanzen wenig relevant und wurden auch nicht überprüft. Messungen bis 100 m konnten mit dem Maßband überprüft und die Genauigkeit bestätigt werden. Der Hersteller gibt einen Toleranzbereich von +/- 1 m an.

Im Lieferumfang sind CR2 Batterie, Handschlaufe, Trageetui und Reinigungstuch enthalten, die UVP beträgt 289 €.


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