Neues aus der Welt der Wärmebildkameras
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Neues aus der Welt der Wärmebildkameras

Text Max Götzfried
Bilder Alena Steinbach

Wärmebild- und Nachtsichttechnik ist seit geraumer Zeit eines der, vermutlich sogar DAS meistdiskutierte Thema, wenn es um Jagdausrüstung geht. Die Jagd-Foren in den sozialen Medien quellen über vor Fragen, Tipps und hitzigen Meinungsdebatten dazu, höchstens noch geschlagen von den guten, alten Kaliberdiskussionen über gefühlt 30 Seiten.

In den letzten Wochen hat sich in diesem Bereich wieder so Einiges bewegt. Neue Modelle, teilweise auf der IWA bereits vorgestellt oder angedeutet, sind inzwischen bereits erschienen und wurden getestet oder stehen kurz vor ihrem tatsächlichen Marktauftritt.

Bei Pulsar etwa wurde die Axion, ein reiner Beobachter, mit Spannung erwartet. Viele hatten sie auf der IWA in Nürnberg das erste Mal im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen. Anfang April dann kamen die ersten Geräte in die praktische Anwendung, so dass es inzwischen auch die ersten Tester- und Kundenfeedbacks gibt.

Die Modellreihe kommt in der Einsteigerversion XM30 Key für rund 1.350,- EUR und den beiden mit WiFi und Rekorderfunktion sowie etwas leistungsfähigeren Bauteilen ausgestatteten XM30 bzw. XM38 für 1.900,- und 2.190,- EUR. Deren „Größe“ von nur etwa 15 x 4,5 x 7 cm und das Gewicht von jeweils unter 300 Gramm machen die Axion branchenweit unerreicht klein, leicht und handlich, womit sie nicht nur für Pirschfans, sondern z. B. auch für Nachsuchen- und Hundeführer in Standlautsituationen immer interessanter wird.

Der 12er-Pixelabstand ermöglicht scharfe Bilder mit höherer optischer Grundvergrößerung sowie erhöhter Reichweite: die 30er starten mit einem 4-fachem Zoom und werden mit 1.200 m angegeben, die 38er liegt demnach bei 5,5-fach und 1.700 m. Allerdings geht die hohe Grundvergrößerung ein Wenig zu Lasten des Sehfeldes von 12,8 respektive 10,1 m auf 100 m.

Liemke treibt derweil die Verbauung von Keramiksensoren voran, um die Betriebsdauer der hier fest verbauten Akkus deutlich zu erhöhen. Seit einigen Wochen ist etwa der kleine Einsteiger Keiler 13 Pro (Reichweitenangabe: 650 m) in der Version 2019 für rund 1.260,- EUR auf dem Markt, dessen Akku mit nunmehr 12 statt zuvor 4 Stunden eine deutliche Leistungssteigerung erfahren hat. Auch im Bereich der Innenbildschirmgrößen hat man deutlich aufgeholt: die 2019er-Versionen der für ca. 2.600,- EUR seit kurzem bereits erhältlichen 35 Pro und der nach letzten Informationen für etwa 1.675,- EUR ab August zu erwartenden 18 Pro haben hier deutlich spürbare Verbesserungen verpasst bekommen: Allein das Display der 35er steigerte sich von 720 x 540 auf jetzt 1.280 x 960 Pixel – der Sensor allerdings füttert weiterhin mit 384 x 288, während das Pendant zur bekanntlich exzellenten Pulsar XP38, die 36 Pro, hier bereits bei 640 x 480 liegt. Auch der bifunktionale Shooter Merlin 42 wird inzwischen für etwa 4.000,- EUR zzgl. Photoadapter ausgeliefert und erfreut sich mit seiner Handlichkeit bei bildstarkem 12er-Pitch einer deutlichen Nachfrage.

Bei Nitehog bleiben die bifunktionalen TIR M-35 Chameleon für inkl. Adapter rund 4.800,- und dessen großer Bruder, der TIR M-50 Caiman für etwa 7.100,- EUR schlicht und einfach eine echte Ansage in Sachen Robustheit und Zuverlässigkeit. Man darf gespannt sein, wann die auf deren Basis geplanten Spotter erscheinen und was sie dann zu leisten im Stande sein werden – die Gerüchte um einen sehr günstigen Einsteiger ebben nicht ab.


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