Am Nachmittag ging es weiter, Oryx voraus! Plötzlich von links ein Schakal, kaum 40 m vor uns. Ein Pirschschakal! Ich schnappte mir den Zielstock und zeigte nach links: „Jackal!“ Tangeni zeigte nach rechts vorne: „Oryx!“ Ich wieder nach links: „Jackal!“ Er wieder: „Oryx!“ Ich wieder… jedenfalls sprangen die Oryx dann ab und nahmen den Schakal gleich mit. Wir mussten lachen – besser den Spatz in der Hand…

Auch Streifengnus, der Büffel des kleinen Mannes, sind für mich urige, faszinierende Tiere. Von weitem sahen wir einige Stücke auf der Patt stehen – und los! Wir kamen näher und näher, hatten die Herde aber aus den Augen verloren. Irgendwo hier… noch ein paar Schritte… die Zweige auseinander gebogen, wieder ein bisschen voran… dort vorne! Dunkle Wildkörper standen unter ein paar größeren Bäumen, etwa 200m vor uns. Näher! Wir hangelten und von Busch zu Busch, auf etwa 150 m starteten wir Ansprechversuche durch das Geäst. Plötzlich deutlich näher energisches Prusten – ein Stück hatte deutlich näher gestanden, irgendetwas von uns erhascht und wuchs nun buchstäblich aus einem nahen Dornenbusch heraus. Minutenlang warnte die Kuh mit dieser Mischung aus Niesen und Schnaufen, wir konnten aber immer noch kein passendes Herdenmitglied ausmachen. Dann endlich verschoben sie sich ein Wenig – das zweite Stück von rechts, halbspitz stehend. Ich drehte das Glas voll auf – wieder deutlicher Kugelschlag. Die Herde wirbelte durcheinander, verschwand in den Büschen und tauchte etwas seitlich als langes, wogendes Band wieder auf. War das kranke Stück dabei? Das letzte, etwas langsamere vielleicht? Jetzt verhoffte es kurz, sollte ich…? Weg waren sie, aber knapp hinter dem Anschuss lag die ausgesuchte alte Kuh. So konnte es weitergehen! Etwas später dann ein einzelner Oryx im Baumschatten, recht verdeckt. Näher, immer näher pirschten wir heran, um irgendeinen Weg durch die Astdeckung zu finden. Kaum 30m noch… Ich tunkte tief ans Blatt heran, die Kuh stürmte deutlich getroffen an mir vorbei. Ich drehte das Glas runter und riss am Kammerstengel der 404, im vollsten Galopp ein deutlicher Treffer, aber kein Stopp des Zuges! Wieder mitfahren, wieder ein Treffer, wieder keine Wirkung? Doch, das Stück wurde deutlich langsamer, taumelte und fiel um. Insbesondere die großen Elands und Hartebeester sind nicht unbedingt schusshart, Oryx und Gnu aber können so einiges verdauen. Deswegen ist auch nicht zwingend ein großes Kaliber entscheidend – sondern deutlich eher der Sitz des ersten Schusses, die eigene Büchse sollte also auch über den Stock gut schießbar sein und nicht zum Mucken einladen. Die PH’s vor Ort schießen meist .308 oder gar .270!


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