Im letzten Jahr hatten wir jeweils eine Woche lang gleich zwei Farmen besucht: Die interessant auf über 2.000 m im Hochland, 70 km südwestlich von Windhoek gelegene „Panorama-Ranch“, nomen est omen, mit ihrem familiären Charakter, Rindern und Pferden sowie vor allem dem sehr charismatischen, hochunterhaltsamen Altmeister Reini Rusch samt seinem, wie die Faust aufs Auge zu ihm passenden Terrier-Mix „Abby“ war die erste Station. Hier hatten wir schöne Tage im kleinen Kreis am Familien-Esstisch, spannende Jagden etwa auf Kudu, Bergzebra, Streifengnu und Wasserbock in beindruckend bergigem Gelände, die wir sehr genossen haben. Die werte Herausgeberin hat im letzten Jahr von diesem Teil der Reise berichtet, ich kann mich also auf den zweiten Teil konzentrieren.

Kümmern wir uns also um Teil zwei und die diesjährige Wiederholungstat. Von Panorama aus ging es wieder an Windhoek vorbei und dann 150 km gen Nord-Osten, zu Hendrik Botha auf „Otjere“. In diesem Jahr kutschierte uns Hendrik persönlich zur heißen Mittagszeit umher. Hendrik ist ein sehr lebensfroher, lustiger Zeitgenosse, der sich stets, ständig und mit allen Mitteln um die gute Laune seiner Gäste bemüht. Die dortigen Abende sind legendär, insbesondere ein Passionsfrucht-Schnaps mit dem seltsamen Namen „Prostata“, dessen Herleitung sich mir nun wirklich nicht erschließt – was vielleicht auch so besser ist – und die „Mean Machine“, eine perfide konstruierte, extrem hinterhältige Schnupftabak-Schleuder. Im April hatten sich hier Teile einer deutschen Gruppe aus dem Stuttgarter Raum leider auf peinlichste Art und Weise und maximalem Fremdschämlevel daneben benommen, aber wir konnten uns wacker schlagen, den „deutschen Ruf“ wieder einigermaßen restaurieren und hatten gehörigen Spaß mit Hendrik und seiner Combo – sieht man mal von der „Mean Machine“ ab. Ich habe keine Ahnung, was mir Hendrik da in die Nase geschossen hat, aber ich mache das NIE wieder!


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