Gut erinnere ich noch den Kommentar meines Vaters, den ich als Kind auf eine Drückjagd begleiten durfte, als eine Dreier-Schussserie innerhalb von weniger als fünf Sekunden, die winterliche Stille des Waldes durchbrach: „Der schießt doch mit einem Automaten!“ Verächtlich kam er daher dieser Kommentar. Ein Jäger jagt zurückhaltend. Maßhaltend. Bescheiden.

Obwohl er ein ausgezeichneter Schütze war, hätte mein Vater nie eine Doublette auf einer Drückjagd geschossen. Vier Sauen aus vier Rotten? Sicher! Aber drei aus einer Rotte? „Das macht man nicht!“

Doch dann änderten sich die Zeiten. Die rasante Zunahme der Schwarzwild-Population und die einhergehende Steigerung der Wildschäden, ließen so manchen Waidmann seine jagdlichen Leitlinien neu überdenken. Wohl auch deshalb konnten die Waffenhersteller steigende Nachfrage nach halbautomatischen Langwaffen verzeichnen.

Vielleicht, weil ich in meiner Jugend so stark geprägt wurde, vielleicht aber auch, weil mir der Vorgang des Repetierens gefällt, konnte ich mich nie mit einem solchen „Automaten“ anfreunden. Das Ritsch und Ratsch, die fliegenden Hände, die Dynamik schneller Schussfolgen – die Waffe fühlen; auch das gehört für mich zum Handwerk Jagd und macht mir eben einfach Spaß.

Auch mit meinem heißgeliebten 98er-Stutzen gelangen mir Sauen-Doubletten. Nicht selten aber musste ich mir eingestehen, dass auch trotz vieler Stunden, die ich mit Anschlag- und Repetier-Übungen verbrachte, letztlich Grenzen gesetzt sind.


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