Als wir nach 1.400 Kilometern unser Ziel erreicht haben, warten wir gespannt auf die Ankunft unserer Kameraleute. Im Gegensatz zu ihnen sind wir mit dem Auto gefahren, denn mit einer Waffe zu fliegen ist oft umständlich und leider transportiert auch nicht jede Airline Gewehre und Munition. Ein wenig überrascht wirken sie schon, als sie uns in unserer Wohnkabine besuchen. Eine erste Möglichkeit, einen Eindruck von unseren Jagden zu vermitteln. Wann immer möglich verzichten wir auf Luxus und ein Sternehotel. Wir wollen nicht nur auf der Pirsch in der Natur sein, sondern auch während der gesamten Reise. Eine Tasse Kaffee unter dem Sternenzelt ist uns wichtiger als eine luxuriöse Herberge mit Satellitenempfang. Auch als wir den frühen Aufbruch zur ersten Frühpirsch erwähnen, blicken wir in entsetzte Gesichter. Bereits um vier in der Früh wollen wir starten. Um eindrucksvolle Bilder erhalten zu können, haben wir uns mit einem Kutscher verabredet. Gezogen von zwei Pferden soll es per Kutsche durchs Revier gehen. Die Pirschwagenfahrt ist hier in Ungarn eine alte Tradition, welche gern gepflegt wird und auch für uns eine spannende Abwechslung ist.

Als wir am nächsten Morgen noch vor Dämmerungsbeginn auf einem Feldweg auf das Gespann warten, wird das beginnende Gezwitscher zahlreicher Vögel nur durch unser Gähnen und ein herannahendes Hufklappern unterbrochen. Zwei stolze Warmblüter ziehen den Jagdwagen. Ihr Geschirr ist prunkvoll verziert und die beiden machen einen sehr gepflegten Eindruck. Auch der Kutscher sitzt kerzengerade auf seinem Bock, ohne von seiner in Landesfarben geschmückten Peitsche Gebrauch zu machen


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