Wussten Sie, dass Norma nicht nur ein Firmenname, sondern die Bezeichnung für ein wundervolles Abenteuer in Schweden ist? Ich wusste es bis vor wenigen Wochen auch nicht. Lassen Sie mich Ihnen von dieser Reise in den wunderschönen Norden berichten. Ich muss ein wenig ausholen, um die Geschichte richtig zu erzählen. Im Juni dieses Jahres durfte ich zum zweiten Mal am Zeiss Shooting Event in Ulfbørg, Dänemark teilnehmen. In kleinen Teams sind wir dort zwei Tage lang von Station zu Station gelaufen und habe von 30 m bis hin zu 600 m geschossen. Ich kann Ihnen gar nicht mehr sagen warum, aber schon nach wenigen Stunden hatten wir einen Schlachtruf – der Brunftruf der Elche sollte von nun an unsere Motivation stärken, Erfolge feiern und schlechte Schüsse vergessen lassen. Zugegebenermaßen gibt es lautere Schlachtrufe, aber uns gefiel eben dieser. Am Ende scherzten wir und philosophierten darüber, dass jetzt, wo wir den Ruf der Elche so hervorragend beherrschten, eigentlich nur noch eine Jagd auf die Hochbeiner fehlte.

Keine drei Tage später hatte ich eine Einladung nach Schweden zur Elchjagd in meinem Mailpostfach. Das gibt es doch nicht, Norma hat mich erhört. Meine Tickets waren schon gebucht, bevor die PDF-Datei mit der Einladung fertig geladen war. Die Zeit bis zum Abflug verging schnell, da im September erst noch ein paar warme und schöne Tage in Namibia anstanden. Zurück aus der Wärme hieß es eigentlich schon wieder Koffer packen, allerdings mit komplett anderem Inhalt. Kurz Hose, T-Shirts und Sonnenbrille wurden gegen Thermowäsche, Schal und Heizweste ausgetauscht. Uns erwarteten immerhin um die Null Grad, für mich grenzt das nah an Erfrierungstod. Nur mit der Hilfe meiner Hunde, die ich allesamt auf den Koffer platzierte, schaffte ich es den Reißverschluss zu schließen. Einen großen Jagdrucksack und meine Schießstöcke mussten mit ins Handgepäck, Ende der Diskussion.

Diese Entscheidung bereute ich bei der Sicherheitskontrolle natürlich, denn meine vom Flughafenpersonal benannten „Wanderstöcke“ hatten möglicherweise das Potenzial einer Waffe. Die minimalen Spitzen hätten als Folterinstrument dienen können, zum Erstechen wären sie definitiv nicht geeignet gewesen. Es wurde beratende Verstärkung gerufen und philosophiert, ich setzte mein Engelsgesicht auf, ließ meine blauen Augen von rechts nach links rollen und beteuerte mehrmals, dass ich keine bösen Absichten haben. Ich durfte dann mit dem Satz „Viel Spaß beim Wandern, junge Frau“, passieren. Normalerweise halte ich mich nicht zurück, wenn es um Jagd geht, hier habe ich mich allerdings FÜR die Wander-, äh Schießstöcke entschieden und gegen eine weitere Diskussion.


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