Ich persönlich liebe die Jagd während der Brunft. Wenn man dabei Waidmannsheil hat, ist man damit belohnt, immer wieder diese Jagd nachzuerleben, wenn man sich im Jagdzimmer die Trophäe anschaut, egal wie stark sie auch ist. Mir persönlich ist es vom Erlebnis her egal (von der Brunftjagd mal abgesehen), ob man z.B. auf einen Hirsch oder Kahlwild jagt. Das Jagderlebnis bleibt gleich spannend – nur eben ohne klassische Trophäe (eigentlich doch – z.B. Hubertuskreuz oder Grandeln). Und es wird immer wieder lebendig, wenn ich die Fotos dieser Jagd betrachte… Also lesen wir jetzt den Text, schauen wir ein paar Bilder an und machen wir uns auf zur Jagd!

Die Zeit vergeht so schnell, die letzte Hirschbrunft ist längst vorbei. Die Blätter ändern langsam ihre Farbe und die Nächte werden kälter. Wir sind zurück im Revier, um den Kahlwildabschussplan zu erfüllen. Nach 10 Jahren, die ich in diesem Revier jage, musste ich heuer den Revierteil wechseln: den, den ich schon sehr gut kannte, gegen einen anderen, den ich fast überhaupt nicht kenne. Ganz so sicher, wo hier die Wechsel sind und das Rotwild in der Früh oder am Abend zieht, bin ich mir hier nicht. Da hat es mir viel geholfen, dass ich während der vorigen Brunft mit meinem Freund und Pirschführer in dieser Gegend gepirscht habe – und zwar täglich zwischen 10 und 20 Km. Jetzt kam der Herbst und damit unsere Aufgabe, auch das Kahlwild zu bejagen. Das erste Wochenende brachte kein Waidmannsheil. Ich bekam zwar ein paar Stück Rotwild in Anblick, aber leider zu keinem sicheren Schuss. Nach der Brunft herrschte dann Ruhe im Revier.

Wir sind wieder in „unserer“ Jagdhütte. Obwohl sie erst im Jahre 2007 gebaut wurde, hat sie schon zahlreiche feierliche Momente während (nicht nur unserer) Jagden erlebt. Das Warten während der Nachsuche auf den Lebenshirsch meines Freundes. Das Todtrinken des ersten Hirsches eines anderen guten Freundes. Die erste Hirschbrunft mit meinem Sohn. Die Feier mit meinen Jagdfreunden zu meinem 40. Geburtstag.


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