Bekannt sind die Murmeltiere durch ihre Pfiffe. Es gibt eigentlich zwei Arten von Murmelpfiffen: der kurze heißt „Gefahr! Schnell in Bau!“; mehrere Pfiffe hintereinander warnen die anderen Artgenossen „Vorsichtig! Eine mögliche Gefahr!“

Soviel in aller Kürze mal als Einstieg und als das Wichtigste über Murmeltiere. Und wie ist nun unsere letzte Murmeljagd in Osttirol abgelaufen? Wie im Jahr zuvor begleitete mich mein Junior Vojta – erst seit dem letzten November spielt er Parforcehorn, aber da er Flöte und Klarinette in der Musikschule gelernt hat, macht er auch mit dem Horn gute Fortschritte - und in diesem Jahr begleitet er mich als Jagdhornbläser auf meinen Jagden. In diesem Fall sollten also tschechische Jagdhornsignale in den Alpen zum ersten Mal geblasen werden.

In Budweis treffen wir uns mit einem Teil unserer Jagdgruppe – Ruda und Ondra fahren mit in unserem Auto, zwei weitere Jäger fahren mit ihrem eigenen Wagen. Auch aus Nordmähren kommen drei Jäger dazu, sie sollten wir erst am Ziel unserer Reise treffen. Die Fahrt verläuft glatt, ohne Staus treffen wir uns wie geplant um 14 Uhr mit Dominic in einer Pension unweit vom Revier. Die anderen sind kurz vor uns eingetroffen, also alles läuft soweit bestens. Nur das Wetter macht mir ein bisschen Sorge. Es ist teilweise bewölkt und nach der Wettervorhersage könnten uns einige Regenschauer erwarten. Egal, wir können nichts dagegen machen, hoffentlich spielt das Wetter mit – in den Bergen kann es sich ja völlig unerwartet innerhalb von Minuten radikal ändern. Wir steigen wieder in die Autos und fahren in einer knappen Stunde von rund 700 Höhenmetern in das auf 2.000 m gelegene Revier. Dort treffen wir uns mit Dominics Vater Winfried und besprechen die Pläne für den heutigen Nachmittag. Dominic geht dann mit der mährischen Gruppe, Winfried und ich mit unserer böhmischen. Bevor wir uns verteilen, kommt Vojta mit seinem Horn zu Wort. Die tschechischen Signale klingen durch das Tal und machen die Atmosphäre echt feierlich.

Unsere Gruppe zieht in die Richtung einer Seilbahn los, Dominic & Co. pirschen zurück in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Direkt hinter der Seilbahn sehen wir schon die ersten Murmel! Wir kennen sie schon aus den vorigen Jahren – sie sind nicht so scheu und vorsichtig wie die meisten anderen und lassen uns ziemlich nahe heranpirschen. Meine Kollegen sind begeistert, so nah haben sie Murmel noch nie gesehen. Logischerweise aber sind diese fast zahmen Tiere nicht unser Ziel.


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