Hast du einen Kassenschlager? Welche Messer verkaufen sich besonders gut?

Ja, zum Beispiel das Dingo, ein handliches Dreifingermesser mit ungefähr 13 – 14 cm Gesamtlänge und 60 – 65 mm Klinge. Außerdem das Scout, eine SpearPoint Klinge, ähnlich einem Jagdnicker, 22 cm Gesamtlänge und 90 – 95 mm Klinge. Zuletzt das Pike; in etwa die gleichen Maße wie das Dingo, ein kleines scharfes Messer, dass auch von Jägern gerne genommen wird, zum Beispiel zum Ringeln.

Wie muss man sich einen Arbeitstag von dir vorstellen?

Ich mache ausschließlich Internetvertrieb, habe also kein Ladengeschäft. Dadurch bin ich relativ flexibel in meiner Zeiteinteilung, was für mich als Ein-Mann-Betrieb auch sehr wichtig ist. Da ich auch das komplette Marketing und die Kommunikation in den sozialen Medien selbst stemme, liegt der Schwerpunkt auch nicht immer nur in der Werkstatt.

An einem typischen Arbeitstag schau ich meist erstmal ins eMail-Postfach, was an Kundenaufträgen eingegangen ist. Meistens folgt dann noch die Feinabstimmung mit dem Kunden per Telefon. Sodann erstelle ich eine technische Zeichnung und dann geht’s ab in die Werkstatt. Feste Arbeitszeiten habe ich keine, manchmal sitze ich auch nur im Büro und erledige Papierkram, außerdem mache ich ja auch den kompletten Vertrieb selbst. Ich versuche meinen Arbeitstag mit etwa 8 Stunden täglich zu gestalten, aber wenn es viele Aufträge gibt oder Messen anstehen, bin ich auch mal 10 – 12 Stunden in der Werkstatt.

Kannst du uns kurz einen Überblick verschaffen, welche Arbeitsschritte notwendig sind, um ein Messer herzustellen?

Steht die Messerform fest, schneide ich sie zuerst aus dem Stahlkörper aus, danach folgt der Anschliff für die Schneide. Im Anschluss folgen kleinere Arbeiten wie zum Bespiel Löcher für die Griffschalen bohren, Daumenriffelungen oder Schleifkerben anbringen und ich stanze mein Logo ein. Was natürlich nicht fehlen darf, ist das Härten des fertigen Klingenrohlings. Dazu bringe ich den Stahl – je nach Sorte – in meiner selbst gebauten Gasesse auf ca. 850 – 900 °C, und tauche ihn dann in spezielles Härteöl. Das kann man sich wie „abschrecken“ unter kaltem Wasser vorstellen. Der nun gehärtete Klingenrohling wird danach bis zur Endhärte separat angelassen, das heißt die Klinge wird für etwa zweimal eine Stunde im Backofen auf 150 – 180 Grad Celsius erwärmt. Die Klinge bekommt dann zum Schluss noch ihr Finish.

Sind diese Arbeitsschritte erledigt, geht es an den Griff. Ich wähle das gewünschte Material, verklebe es mit der fertigen Klinge, schleife die passende Form und zum Schluss wird der Messergriff noch geölt und hierdurch versiegelt. Die Schneidfase ist der letzte Arbeitsschritt am fertigen Messer.

Auf Wunsch kann ich auch Logos, Initialien oder andere Beschriftungen in die Griffschalen lasern, je nach Aufwand nimmt ein Messer im Durchschnitt ca. 10 – 20 Stunden in Anspruch.


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