Es ist ein amüsantes Paradoxon, wenn Lea davon spricht in welchen Momenten Hunde so unverschämt gnadenlos sein können und sie gleichzeitig ins Schwärmen kommt, wenn sie beschreibt wie gute Hundearbeit aussieht. Ihre Tante habe einen Deutsch-Langhaar-Zwinger gehabt, so kam sie während ihrer Kindheit immer mit Jagdhunden und deren Ausbildung in Berührung. Zu ihrem eigenen Hund kam sie durch Zufall und dazu noch ohne Jagdschein. „Wie ganz viele Frauen bin ich über den Hund zum Jagdschein gekommen.“ Sie erinnert sich noch wie sie als Teilnehmerin in einem anderen Hundekurs den dortigen Hundeobmann fragte, was man denn machen müsse, um den Hund jagdlich zu führen. „Seine Antwort darauf war, dass ich dann halt den Jagdschein machen müsse.“ So meldete sie sich bei der örtlichen Kreisjägerschaft und durchlief dort die klassische Jungjägerausbildung.

„Bei der Hundeausbildung sehe ich das größte Potential um mit Nichtjägern ins Gespräch zu kommen und effektive Öffentlichkeitsarbeit zu leisten“. Sie verfällt in eine Art Businessplan, welchen „Nutzen“ der „Konsument“ aus dem Hundekurs ziehe und welchen nachhaltigen Effekt das für das Ansehen der Jagd in der Öffentlichkeit habe. „Nichtjäger führen oft Jagdhunde und kommen nicht mit ihnen zurecht. Ihnen fehlt das Verständnis für die Rasse, was unsereiner in der Jungjägerausbildung lernt. Indem wir den Menschen die Jagd näherbringen und den Sinn der Hundearbeit, fallen viele Vorurteile und das Verständnis für den eigenen Hund steigt. Eine absolute Win-Win-Situation.“ Sie sagt das so voll Überzeugung, dass man gar nicht widersprechen kann. Die Darstellung der Jagd, auch über die Hundearbeit ist ihr ohnehin ein wichtiges Thema. So engagiert sie sich für den örtlichen Kreisjagdverein und unterstützt zusätzlich die Jungjägerausbildung. Das größte Potential, mit der nichtjagenden Bevölkerung in Kontakt zu kommen, sieht sie aber im Hundewesen: „Diese Chancen sollten wir als Jäger unbedingt nutzen, jeder nichtjagdlich geführte Hund, der hier ausgebildet wurde, macht später im Revier weniger Probleme.“ So wirbt man für Verständnis bei privaten Hundehaltern und gewinnt hoffentlich auch Sympathie.

Es ist schön zu sehen, wie sich junge Menschen für die Jagd engagieren. Schön zu spüren, wie Leidenschaft und Motivation in Handeln umgesetzt werden und dieses ganz offenkundig seine Wertschätzung findet. Es könnte ruhig mehr geben, von diesen enthusiastischen, jungen Leuten und es dürfen gerne weibliche Vertreter der grünen Zunft sein. Die Jagd wird jünger und weiblicher und zeigt sich somit als Abbild der modernen Gesellschaft. Allem Argwohn konservativer Ansichten zum Trotz, zeigen Menschen wie Lea, dass dies der Jagd an sich auf keinen Fall schadet.


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