Ansitzjäger schießen vom Ansitz. Klar.

Die Kanzeln und Sitzeinrichtungen sind meist an die Bedürfnisse des entsprechenden Jägers angepasst oder standen eben schon immer so im Revier. Der Ausstattung sind keine Grenzen gesetzt. Von spartanischen Einrichtungen mit Sitzbrettern, die dem Benutzer kleine Andenken in Form von Splittern im Allerwertesten mit nach Hause geben, und sehr schmalen bis überhaupt nicht vorhandenen Brettchen als Schießauf bzw. -unterlage, bis hin zur Luxusausführung mit Innenverkleidung, Sandsäcken, Heizung, Decken und höhenverstellbarer Sitzgelegenheit. Das, was der einzelne Jäger zum Ansitz so mitnimmt, variiert genauso stark: der Spartaner, der zum Gewehr greift, passender Munition, Fernglas und vielleicht noch zum Messer, falls das Aufbrechen im Wald stattfindet. Oder der „Mitbewohner“, der das gesamte jagdliche Hab und Gut in einem Rucksack verstaut, alles was nicht mehr rein passt, über den Arm legt und um den Hals hängt, damit er für den Ernstfall gerüstet, und als Opfer einer Entführung durch Außerirdische nicht auf Maggi oder die Lieblingspfeffermühle verzichten muss.

Pirschjäger pirschen. Auch klar. Die brauchen nix. Oder doch?

Ich bemühe das Internet und finde Zielstöcke. Es gibt eine Vielzahl an Zielhilfen in den unterschiedlichsten Ausführungen und Preisklassen: Ein- und Zweibeine, Drei- und Vierbeine, welche mit fünf Beinen, welche mit vier und einem Strick dran, die Beine ausziehbar, mit ausklappbaren Gewehr-Hinterschafthaltern, mit Adaptern, um sie besonders tief stellen zu können, aus Holz, aus Carbon, aus Aluminium, mit allem was das Herz begehrt. Pirschjäger pirschen also durch manchmal mehr, manchmal weniger unwegsames Gelände und tragen zusätzlich zur Waffe noch eine Zielhilfe mit sich. Ist der Benutzer mit seiner „Ge(h)hilfe“ vertraut, erledigt er das Hinstellen bzw. Ausklappen und Bereitmachen der Zielhilfe zur Schussabgabe lautlos. Aus einer z.B. stehenden Position mit Überblick über das Gelände kann nun ein passender Schuss bei gegebener Sicherheit angetragen werden.

Soweit so gut. Was aber wenn die jagdliche Distanz mit pirschen nicht grundsätzlich viel verringert werden kann? Das Gelände einen Schuss in stehender Position unmöglich macht? Man mit dem Schießen für eine Zielhilfe nicht zurecht kommt? Hier wird das Schießen im Liegen zu einem Thema und ebenso die dafür nötige Auflage und am Wichtigsten – der passende Kugelfang!


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