Dennoch wird man als Besitzer eines Teckels schon ab und zu mal belächelt, taucht man mit einem Hund dieser Größe auf einer Jagd auf. Realistischerweise muss ich zugeben, dass ein Teckel durchaus Grenzen hat – wenn auch nur sehr wenige. Natürlich wird der Teckel an sich diese nie zugeben oder wohlmöglich gar situationsbedingt irgendwann aufgeben! Besonders stolz war ich immer, wenn am Ende der Jagd die Frage gestellt wurde, wem der schwarze Teckel mit der nervigen Glocke wohl gehöre, der habe gut gearbeitet. Stilles Lächeln und Schweigen.

Ein kurzer Exkurs bzw. Erlebnisbericht von der diesjährigen Damen-Drückjagd in Baden-Baden: Die Hundeführer waren in zwei Gruppen aufgeteilt um das Revier zu beunruhigen. Guter Plan, gute Einteilung der Hunde, alles gut. Rudi nebst seinen Mitbewohnern Carlo und Edgar setzen sich in Bewegung, freuen sich Ihres Lebens, stoßen irgendwann auf Wild. Voller Eifer und Tatendrang und sicherlich mit der Absicht, dieses bis zum Sankt Nimmerleinstag zu verfolgen, nerven sie gemeinsam dem Stück hinterher. Toll soweit. Carlo und Edgar sehen irgendwann ein, dass es keinen Zweck hat, kommen zurück, Rudi jedoch hat voller Passion nun den Anschluss an unsere Gruppe verpasst. Auf dem Rückwechsel stößt er auf die andere Treiber/Hundeführergruppe und schließt sich ihnen an. Kurzfristig. Sein Erscheinen wird bemerkt und die Hundeführer reagieren sofort. Sie wollen den Besitzer des klingelnden kleinen Jagdbegleiters davon in Kenntnis setzen, dass dieser mit ihnen laufe und alles in Ordnung sei. Die Telefonnummer prangt auf dem Rücken des Teckels auf seiner Weste. Bei dem Versuch, den Hund einzufangen, um die Nummer ablesen zu können, weichen immer wieder die hilfsbereiten Menschen zurück, Rudi spricht nicht mit Fremden. Eine Hundeführerin, nennen wir sie „Julchen“, brüllt den Hund an, beschimpft ihn fürchterlich und erreicht, neben einem Blick des Hundes, der verrät, dass nicht zum ersten Mal so mit ihm gesprochen wird, dass die Nummer einwandfrei abgetippt werden kann. Sie erzählt beim Schüsseltreiben, wie bis zu sechs Leute um den Hund gestanden hätten, als ob man einen wütenden Büffel einfangen wollte und sich keiner richtig getraut habe. Sie lacht dabei und fragt schelmisch in die Runde, ob jemand wisse, wem dieses Miststück gehöre und die meisten pflichten energisch bei, dass niemand sowas mit nach Hause nehmen wolle… Ich denke, wer nichts Schönes zu sagen hat, der sagt besser nichts, lächle und sage dann „mein Baby gehört zu mir, ist das klar?!“

Wenn wir gerade nicht im Modus „spitzen Leben, ist DJ-Saison“ sind, nehme ich Mr. Black Devil sehr gern mit ins Revier und besonders gern auf den Hochsitz. Ich neige gerüchtehalber dazu während des Ansitzes einzuschlafen. Diese ganze frische Luft, das beruhigende Gezwitscher der Vögel und dieses Sitzen verlangen geradezu danach, die Augen zu schließen und sich der Gesamtheit des eigenen Daseins vollends hinzugeben... Macht aber nichts, denn ich habe ja Dr. Metzger dabei, der passt auf und übernimmt in seiner ganz zärtlichen Art das Wecken, so sich Wild unserem Sitz nähert.


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