Aus dieser Entwicklung und der Entwicklung der Jagd, entstand das uns heute immer noch bekannte Parforcehorn. Dem französischen Leitbild folgte damals der Adel in ganz Europa, so dass das Parforcehorn auch Einzug in Deutschland hielt.

In der Abbildung zu sehen, Barock, Renaissance und Moderne

In der Zeit der erbitterten Kriege mit Frankreich verlor dieses Horn in Deutschland an Bedeutung und wurde durch das kleine Plesshorn ersetzt, welches in der jagdlichen Anwendung wesentlich handlicher war. Die Leitsignale stammen vorwiegend aus dem preußischen Militärgut, erinnern daher eher an Trompetensignale als an einen Hornklang. Von Bedeutung war hier die Einfachheit der Signale, welche alle fast ausnämlich auf den fünf Naturtönen basieren.

Von dieser Einfachheit getragen, wurden auch die anderen deutschen Jagdsignale auf diesen fünf Tönen entwickelt. Hierbei ist es nicht ganz einfach zu sagen wo diese Signale nun ihren Ursprung haben. Im Jahr 2017 hat sich Rudolf Stübner diesem Thema angenommen und folgendes berichtet: „Überlieferungen sagen beispielsweise: Wildmeister Willy Benzel, der letzte Wildmeister in Pless, schildert in einem Artikel in Wild und Hund 51 die Entstehung der Plessschen Jagdsignale: Der Fürst [Heinrich] war sehr musikalisch und verstand auch, das Waldhorn gut zu blasen. Dieses kam ihm bei der Wiedereinführung und Erneuerung der Jagdsignale sehr zustatten. Hierbei ist ihm Rosner, der in Pless eine Buchhandlung besaß und auch sehr musikbegabt war, zu Hilfe gekommen. Er soll die Noten für die Jagdsignale entworfen haben, und wenn sie den Gegebenheiten, die sie ausdrücken sollten, nicht entsprachen, sollen diese vom Fürsten entsprechend abgeändert worden sein. 1878 wurde ein kleines Büchlein für Jagdsignale herausgegeben, das von Rosner zusammengestellt war und in Pless verlegt wurde. Es enthielt alle für das heimische Wild noch heute gebräuchlichen Signale. Dem entgegen steht, dass bereits drei Jahre vor Rosner, 1875, druckte Franz v. Ivernois im “Waidmann“, der “Ersten illustrierten deutschen Jagdzeitung“ (seit 1870) Jagdsignale.“ Diese jedoch sollen sich von den Signalen Rosners deutlich unterschieden haben. Eine eindeutige Aufklärung gibt es dazu nicht, so dass zu vermuten steht, auch hier liegt die Wahrheit in der Mitte und der Zahn der Zeit wird beide bearbeitet und das heutige Bekannte hervorgebracht haben. Auf jeden Fall wurde das System der fünf Töne beibehalten.

Dieser Umstand ermöglicht noch heute, dass eigentlich ein Jeder in der Lage ist Jagdhorn zu spielen. Musikalität ist dabei nicht wirklich von Bedeutung, eher die Technik dem Horn diese fünf Töne zu entlocken. Bekannt sind etwa 40 Jagdleit- und Totsignale, welche in der heutigen Zeit jedoch nicht mehr in vollem Umfang genutzt werden.


Jagdhornsignal: Begrüßung

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