Der „Jagdknicker“ – das PARA II GS

Als Neckknife oder Backupmesser konzipiert, soll das Para II auch als Jagdnicker dienen. Bei der Konstruktion des Messers hat man sich darauf fokussiert, ein möglichst leichtes und kompaktes „Mehrzweckmesser“ zu schaffen, welches durch seine Klingenform vielseitig einsetzbar ist und auf Grund des geringen Gewichts immer mitgeführt werden kann. Ursprünglich hat das PARA II keine Griffschale, erst auf Kundenwunsch hat die Firma Eickhorn eine Version mit Griffschale in verschiedenen Farben konzipiert. Das Messer ist 18cm lang, die Klinge 8,4cm und es ist 3mm stark. Die Griffschale kann zur Reinigung über das Lösen von zwei Schrauben entfernt und nach Belieben wieder befestigt werden.

Wir haben das Messer in unserem Test für die komplette Teilversorgung von Wild benutzt (hier überwiegend Rehwild). Gleich vorweg: das Para II GS ist sehr scharf und auch sehr schnitthaltig, der Stahl hat eine hervorragende Qualität und die Beschichtung ermöglicht ein leichtes Reinigen der Klinge. Um einen Schnitt durch die Bauchdecke, über das Sternum und entlang des Trägers zu führen, ist das PARA II GS gut geeignet. Beim Öffnen des Sternums und später beim Öffnen des Schlosses, gerät das Messer auf Grund seiner geringen Abmessungen allerdings an seine Grenzen. Beim Rehwild haben wir es geschafft, den Brustkorb und das Schloss zu öffnen, allerdings ist der Griff des Messers zu klein, um es mit beiden Händen zu führen. Beim Schwarzwild hat die Abmessung der Klingen dann nicht mehr ausgereicht, um den Brustkorb geschweige denn das Schloss zu öffnen, hier mussten wir zu einem stärkeren Messer greifen. Die Klinge des Messers hat einen weit vorne liegenden Droppoint und ist sehr spitz, wodurch die Klinge dazu neigt, in das Geräusch, bzw. beim Öffnen des Schlosses in die Harnblase, zu wandern. Hier muss man darauf achten, das Messer flach zu führen und Zeige- sowie Mittelfinger als Führung zu benutzen! Die Reinigung der Klinge ist kein Problem, diese ließ sich einfach abspülen und desinfizieren, die Griffschale war jedoch nicht so einfach zu reinigen. Durch die raue Oberfläche des Kratons bleiben dort und an den Übergängen der Griffschale zum Messerschaft viele Rückstände hängen, die mit einer starken Bürste entfernt werden müssen (ähnlich wie bei Messern mit Hirschhorngriffschalen).

Fazit zwei

Das PARA II GS ist grundsätzlich ein gutes Messer und kann für die Teilversorgung benutzt werden. Allerdings findet es an den „harten Stellen“ (Sternum und Schloss) seine Grenzen. Durch die sehr Spitze Konstruktion der Klinge muss man beim Aufbrechen vorsichtig sein, dass die Klinge nicht ins Geräusch oder die Harnblase abrutscht. Aus unserer Sicht muss der Droppoint der Klinge etwas nach hinten verlegt werden und die Klingenstärke sollte auf 4mm erhöht werden. Zudem muss der Griff länger werden, so dass man mit zwei Händen das Messer führen kann. Bei diesen Änderungsmaßnahmen muss man jedoch bedenken, dass die Ausmaße des Messers nicht mehr einem Neckknife entsprechen und das Gewicht ebenfalls steigen wird.


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