Des Jägers wichtigstes Werkzeug ist wohl sein Gewehr. Teilweise emotional behaftet, oft mit eigenen Namen versehen, haben manche eine fast schon persönliche Beziehung zu ihrer Waffe.

Immer öfter verdrängen industriell gefertigte Repetierer das klassische Handwerk, doch für viele ist der Büchsenmacher des Vertrauens weiterhin eine wichtige Anlaufstelle. In diesem Berufsfeld herrscht ein ziemlich unausgewogenes Geschlechterverhältnis, BüchsenmacherINNEN sind eher selten. Eine Vertreterin dieser seltenen Gattung ist Monika Matyja, genannt Moni, die am Ostrand des mittleren Schwarzwalds ihr Geschäft Classic Caliber betreibt.

Die heute 26-jährige hat mit 16 Jahren die Ausbildung in der Waffenstadt Suhl begonnen, erfolgreich abgeschlossen und nach Ablegung der Meisterprüfung ihre eigene Werkstatt mit Ladengeschäft im badischen Mönchweiler eröffnet. Hier bietet sie neben jagdlicher Kleidung und Zubehör natürlich auch Neuwaffen der gängigen Marken an. Das Herzstück befindet sich jedoch nebenan, in der Werkstatt. Dort werden hauptsächlich Reparaturen, Umbauten und Sonderanfertigungen fachkundig ausgeführt. Den Jagdschein absolvierte Moni mit 23, eingangs aus beruflichem Interesse heraus, mittlerweile ist sie jedoch passionierte Jägerin auf Raub-, Reh- und Schwarzwild und hat ein Faible für die Flintenjagd. Seit zwei Jahren führt sie außerdem den Deutsch-Drahthaar-Rüden ‚Käptn‘. Im Interview mit WIR JAGEN erzählt das Mädel mit dem Hang zum 50er Jahre-Style ihren Werdegang.

Johannes: “Eine Frage, die dir wahrscheinlich schon oft gestellt wurde: Wie kommt man als Frau dazu Büchsenmacherin zu werden?“

Monika: „Ich behaupte mal, es ist angeboren. Mein Vater ist ein sehr passionierter Sportschütze und nahm mich schon als Kind mit auf den Schießstand. Mit 9 bediente ich bereits die Taubenwurfanlage und wurde wie selbstverständlich im Schützenverein aufgenommen. Ich bekam von Papa seine Waffen gezeigt, er erklärte mir die Funktionsweisen und brachte mir auch den nötigen Respekt bei. Schon früh war für mich klar, dass ich später mal einen Beruf mit Schusswaffen ausüben möchte. Nach der Realschule schrieb ich also meine Bewerbung, erhielt die Zusage und begann meine Ausbildung im thüringischen Suhl. Nach der Ausbildung sammelte ich Berufserfahrung auf diversen Praktika in der Schweiz.“


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