Das macht diese Berner Jagd so spannend, denn man muss sich alles selbst erarbeiten. Den Ansitzplatz auskundschaften, diesen möglichst geheim halten, aber gleichzeitig genau wissen, was dort vor sich geht, wo die Wechsel sind und wie man schiessen kann. Ich glaube, es war dieser Moment der angespannten Stille, der mich für diese Art der Jagd wieder gefangen nahm.

Die Sache mit der Jagd. Man möchte es ja nicht möglichst einfach haben, möglichst leicht. Ich möchte immer mit meinem Kopf durch die Wand, auf der Hirschjagd in den Berner Alpen braucht man viel Geschick, um ein Tier zu erbeuten. Die Jagd dauert nur sechs Wochen, drei Wochen vor der Brunft und vier Wochen nach der Brunft, in dieser Zeit ist nur noch Kahlwild offen, für den Stier, also das männliche Rotwild, wie es die Schweizer nennen, bleiben nur drei Wochen. In dieser Zeit muss man ein Stück erlegen, sonst muss man wieder ein Jahr warten.

Das Stück, das dort oben noch eine Weile weiterraschelte, ließ sich leider nicht blicken, der Schusskorridor ist dort oben sehr begrenzt, aber es hat sich gelohnt. Wenigstens einer ist heute mit Beute nach Hause gefahren, der Mann. Denn als Paar kann man sich den Hirsch nicht streitig machen, aber man hat einen unverbrüchlichen Partner. Den hat er an diesem Tag wieder zurückgewonnen. Der Ärmel ist einzogen.


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