Demut gebietend und erhebend zugleich, kaum etwas in der Natur flößt uns so viel Ehrfurcht ein wie der Anblick von Berge“

Kofi Annan

Berge kenne ich aus dem Fernsehen. Von der Schwarzwaldklinik oder dem Bergdoktor. Weitere oder sagen wir mal persönliche Begegnungen oder Berührungspunkte mit Stein- und/oder Felsformationen, die es zur Erklimmen lohnt, hatte ich nie. Gebürtig komme ich nämlich aus Norddeutschland. Das hört man, wenn ich spreche – angeblich.

Dort, wo ich aufgewachsen bin, hatten wir wenig Berge, also kaum, fast gar keine – eigentlich. Wenn uns jemand besuchen kam, konnten wir das bereits am Mittwoch in der Ferne beobachten und uns darauf einstellen. Wahlweise einen schmackhaften Kuchen backen oder eben auch nicht zu Hause sein, wenn man den Besuch nicht treffen wollte. Praktisch.

Hätte mich irgendwann mal jemand gefragt, ob ich nicht Lust hätte, in den Bergen zu jagen, wäre meine Antwort gewesen, „JA, ich habe KEINE Lust!“. Was hätte ich da gesollt? Ein kurzatmiger Flachlandindianer ähnlich einem von Hannibal über die Alpen getriebenen Elefanten, die schroffen und vor allem steilen Berge erklimmen? Nö! Die dort ansässigen Menschen wollten sicher nicht aus ihrem heimischen Idyll gerissen werden, wenn etwas blasshäutiges, wie eine Dampflokomotive schnaufendes an ihrer Hütte vorbei krabbelt, weil es vor lauter Höhenluft nicht mehr in der Lage ist, aufrecht zu gehen. Ich hatte mich ein für alle Mal festgelegt, Berge und ich finden nicht statt. Punkt.


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