Dies fällt umso mehr ins Gewicht, als dass das Flir anders als die Pulsar-Geräte nicht etwa nach Wunsch kalibriert, also bei Bedarf quasi jederzeit neu eingenordet werden kann, sondern regelmäßig etwa 2-3 Mal in der Minute taktet. Dadurch kann man in der Praxis wertvolle Ansprechzeit verlieren, wenn das Bild hängenbleibt, aber auch wertvolle Akku-Laufzeit, wenn ein Kalibrieren gar nicht notwendig gewesen wäre.

Wärmequellen werden wahlweise in schwarz, weiß oder drei verschiedenen roten Alarm-Modi angezeigt, die sogenannte „Man-Detection-Range“, also die Entfernung, bei der auf freier Fläche ein 1,80m großer Mensch angezeigt werden sollte, wird werksseitig mit 1.140m angegeben – also über 600m weniger als das Pulsar-Vergleichsgerät XQ50. Für die Scout II-Version „Hunter“ werden dagegen 1.870m angeben – diese kostet aber dann sogar noch einmal rund 1.000 EUR mehr. Insgesamt fällt schon das Ansprechen der Wildarten bei Entfernungen über 200m schwer.

In meinem persönlichen Fazit –so etwas ist natürlich immer auch Geschmackssache- fällt eine Flir Scout II 640 trotz ihres höheren Preises deutlich hinter die Pulsar-Vergleichsgeräte zurück. Sie ist aber per se durchaus sehr jagdtauglich, im gesamten, großen Einsatzspektrum von Wärmebildgeräten einsetzbar und basiert durch den langjährigen Erfahrungsschatz des Herstellers auf einem soliden Hintergrund. Auch der festverbaute, langanhaltende Akku dürfte für den einen oder anderen ein gutes Kaufargument sein.


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