Um den neuen Beschuss kommt man nicht herum. Kein verantwortungsvoller Büchsenmacher wird sich gegen § 3 des Beschussgesetzes (BeschG) stellen, in dem geschrieben steht:

"Wer an einer Feuerwaffe (…) ein höchstbeanspruchtes Teil austauscht, verändert oder instand setzt, hat den Gegenstand erneut durch Beschuss amtlich prüfen zu lassen."

Jedoch wird die Genauigkeit des Gewindes nicht vom Beschussamt geprüft. Im Vorfeld sollte man sich noch Gedanken machen, ob man die erhebliche Verlängerung durch die Montage eines Schalldämpfers mit einer Kürzung des Laufes ausgleichen möchte. Gerade in engen Kanzeln kommt man sonst schnell an die Grenzen der komfortablen Handhabung. Ist die Waffe für ein Gewinde sowieso in Bearbeitung, ist der Lauf ohne großen zusätzlichen Aufwand schnell nach Kundenwunsch gekürzt.

Freunde der offenen Visierung sollten genau mit dem Büchsenmacher absprechen, wie die Waffe hinterher aussehen soll. Es gibt Möglichkeiten einer offenen Visierung trotz Schalldämpfer, welche aber nur als Sonderanfertigung darstellbar sind.

Hat man die vielen Entscheidungen getroffen und sich für einen Büchsenmacher entschieden, kann der Ablauf wie folgt aussehen:

  • Kontakt zum Büchsenmacher aufnehmen

  • Vorgespräch

  • Auftrag erteilen

  • Versand vereinbaren oder persönlich abliefern

  • Bearbeitung durch den Büchsenmacher

  • Versand vom Büchsenmacher an das Beschussamt

  • Amtlicher Beschuss

  • Rückversand vom Beschussamt zum Büchsenmacher

  • Auslieferung an den Kunden

Konserviert wird das Gewinde durch den Büchsenmacher, entweder durch die altbewährte Brünierung oder bei extravaganten Wüschen auch mit der kostenintensiveren Sonderbeschichtung, wie z.B. der Cerakote-Beschichtung, welche dafür dann fast jede Farbe ermöglicht. Jedoch muss hierfür der Lauf zwingend demontiert werden, was bei der Brünierung nicht nötig ist. Egal welche Konservierung gewählt wird, das Gewinde darf genauso gepflegt werden, wie der restliche Lauf auch.

Für lange Freude an der wichtigsten Verbindungsstelle sollte man nicht an einer Gewindeschutzkappe sparen, die unter Umständen dem Schalldämpfer schon beiliegt. Nach dem Schuss, ist darauf zu achten, den Schalldämpfer demontiert trocknen zu lassen, um zu verhindern, dass aggressives Kondensat aus dem Schalldämpfer den Lauf angreift. Ist die Waffe trotz sorgfältigem Umgang mal unglücklich umgefallen oder außergewöhnlich hoch mechanisch beansprucht worden, oder sollte man einen schwergängigen Gewindegang spüren, ist der Rat des Büchsenmachers heranzuziehen. Beachtet man ein paar Dinge, kann das Gewinde ein Waffenleben lang die wichtige Verbindung gewährleisten.


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