Dass mit dem Bestehen der Schießprüfung bereits die Möglichkeit zum Erlegen eines Tieres besteht, wie in der Schweiz, halte ich einerseits für einen guten Ansatz, um praktische Erfahrungen gemeinsam mit dem im Revier anwesenden Jagdpächter zu sammeln, jedoch auch für ethisch bedenklich, da der Jagdscheinanwärter keinerlei Kenntnisse über die Wildtiere an sich hat (ausser natürlich mit jagdlicher Vorbildung).

Die Anforderung wie in Dänemark vorgeschrieben, das alle 5 Jahre die Schießprüfung zu wiederholen sei, möchte man erneut einen Jagdschein lösen, empfinde ich als gute Lösung, gerne auch als jährliche Variante. Als Teilnehmerin/Hundeführerin auf allerlei Drückjagden scheint mir das Treffen von beweglichen Zielen für den ein oder anderen Jäger sehr schwer. Eigene Fehler einzugestehen fällt bekanntlich schwer und um dem Erzählen von Unwahrheiten eventuell vorzubeugen ist es sicherlich eine gute Möglichkeit, einen Schießnachweis als Pflicht für Gesellschaftsjagden einzuführen.

Grundsätzlich ist eine fundierte Ausbildung praktisch, theoretisch und im Schießen unerlässlich. Je mehr Praxis umso besser in meinen Augen. Dies ist in der heutigen Zeit sicher aufgrund der Arbeitssituation einiger nicht mehr so möglich und so haben viele Jagdschulen mit kurzen Kursen gewiss ihre Berechtigung. Und nur wer sich in der Natur bewegt kann überhaupt Erfahrungen sammeln. Dennoch möchte ich meine 7monatige Ausbildung nicht missen. Dort wurde an 2 Abenden in der Woche Theorie vermittelt, jeden Samstag auf dem Schießstand geübt und jeden Sonntag ein unterschiedlichen Revieren Praxiseindrücke gesammelt. Der Zusammenhalt innerhalb diese Kurses besteht auch nach 10 Jahren weiter fort und mit jeden Tag, den ich jagen darf, empfinde ich es mehr und mehr als großes Privileg, dieses Hobby ausüben zu dürfen.


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