Um 7.00 Uhr treffe ich mich mit Radek vor der Pension. Er hat bereits einen Plan gemacht. Er wird mich an dem Panzerweg auf einem Hochsitz positionieren und mit den Hunden die Nachsuche starten. Mit viel Glück kommt mir vielleicht der Hirsch und ich kann ihn erlösen. Obwohl ich teilweise von anderen Bäumen geschützt bin, ist es auf dem offenen Hochstand sehr windig. Aus der Richtung, wo Radek sein sollte, ziehen einige Stücke Kahlwild aus und wechseln über den Weg – zirka 300 m vor mir. Ich sitze schon mehr als eine Stunde da, aber es passiert nichts.

Auf einmal zieht links von mir im Tal ein sehr starker Sika aus dem Wald. Ein kapitaler Achter! Mit dem Hirschruf probiere ich ihn anzulocken – und es schaut so aus, als ob er näher kommt. Leider immer verdeckt zieht er direkt auf mich zu. Bis er direkt hinter dem Hochsitz steht und Wind von mir bekommt. Nicht weit von der Stelle entfernt, wo der Hirsch eben den Wald verließ, sehe ich Radek. Über Funksprechgerät informiert er mich, dass er weiter mit den Hunden geht, aber dass die Fährte schon ohne Schweiß ist und viele andere Fährten über unserer Fährte liegen. Die Zeit vergeht sehr langsam, es wird mir schon ein bisschen kalt, als Radek sich wieder meldet. „Steig ins Auto ein und fahre übers Tal“, navigiert mich Radek und erklärt, in welche Richtung sie jetzt gehen. Er gibt der Nachsuche nur noch eine 50% Erfolgswahrscheinlichkeit. Ich fahre sofort an die Stelle, an die mich Radek geschickt hat. Steige aus dem Auto… und höre die Hunde bellen! „Sie haben ihn“, denke ich mir. Im selben Moment meldet sich Radek: „Die Hunde hetzen den Hirsch – er zieht zu Dir! Stelle Dich mit der Büchse auf den Weg.“


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