Was letztendlich bleibt, ist die Frage ob der Reiz des Jagens nur vom Beutemachen selbst ausgeht. Die Freude im Gesicht des Schützens, beim Posieren mit dem erlegten Wild ist sicherlich auf den erfolgreichen Schuss zurückzuführen, doch ist Beute machen nicht der einzige glücksstiftende Moment den Jäger kennen. Im Gegenteil, nennen doch viele Waidgesellen die Nähe zur Natur, die Ruhe, das Abschalten können vom Alltag als Hauptgrund für die vielen Stunden im Revier. Gerade das bewusste Wahrnehmen eigentlich unspektakulärer Naturereignisse wird als Privileg gegenüber nichtjagender Bevölkerungsteile begriffen. Man muss kein Jäger sein um Sonnenauf- und untergänge zu genießen oder den aufziehenden Nebel im Wiesental zu bestaunen. Und doch werden wir Jäger öfter Zeugen dieser Situationen. Ein zufriedenes Lächeln zeichnet sich wohl so manchem Jäger ins Gesicht, wenn er sich dieser Besonderheit gewahr wird, nur werden in diesen Augenblicken naturgemäß weniger Bilder geschossen.

Wer weiß, ob die „Generation Selfie“ hier nicht über kurz oder lang Abhilfe schaffen wird. Schauen Sie Ihre Fotos durch, Sie finden sicher unzählige mehr, wo sie alleine, mit Freunden oder Ihrem Hund in der Natur lächeln, als neben einem erlegten Stück.

Sie wissen ja: Man kehrt oft mit leeren Händen Heim, aber nie mit leerem Herzen.


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